Das Alpinum – auch Alpengarten genannt – entstand im 19. Jahrhundert in Verbindung mit dem aufkommenden Tourismus in den Alpen, und ist eine der ältesten und typischsten Formen der Landschaftsgestaltung der botanischen Gärten. Zu Beginn stand der Wille im Vordergrund, das unerreichbare Universum der Alpenpflanzen in handgreifliche Nähe zu versetzen, und dabei als wissenschaftliches Objekt für Forschungsinstitute verwenden zu können. Die neue Version unseres Felsengartens erhielt den Namen Alpinum Claude Favarger, zu Ehren des Spezialisten der alpinen Flora und Direktoren des Botanischen Institutes der Universität Neuenburg von 1946 bis 1983..
Die verschiedenen Bereiche des Alpinum präsentieren die Flora von 8 Bergmassiven in Europa: die Iberische Halbinsel, die Pyrenäen, der Jura, die Alpen, die Karpaten, die Apenninen, der Balkan und der Kaukasus.
Von den 22’500 Arten der Gefässpflanzen, die im Mittelmeerraum (im weiteren Sinn) vorkommen, gibt es 11’700 Arten (mehr als die Hälfte) nirgends sonst auf der Welt. Dieser hohe Anteil an endemischen Pflanzen ist in erster Linie auf die Lebensräume der hohen Lagen zurückzuführen. Dies, sowie die Bedrohung durch die Aktivitäten der Menschen, machen den Mittelmeerraum und damit den grössten Teil der Massive, die im Alpinum Claude Favarger vertreten sind, zu einem wichtigen « Hotspot » der Biodiversität.